Bau und StreckeneröffnungDer erste Bauabschnitt der Lahntalbahn von Oberlahnstein nach Bad Ems wurde am 1. Juli 1858 durch die Nassauischen Rhein- und Lahn-Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet, der aber schon im Oktober 1858 die finanziellen Mittel ausgingen. Den Weiterbau übernahm am 14. Oktober 1858 die Nassauischen Staatsbahnen.Die nahe gelegene Grube „Friedrichssegen“ förderte silber-, blei- und zinkhaltige Erze. Ab 1880 wurde das Erz über eine Schmalspurbahn, zum Teil mit Zahnstangenbetrieb über eine 2,67 Kilometer lange Gleisverbindung zur Lahntalbahn gebracht. Das Erz wurde auf dem eigenen Bahnhof, in dem es einen Erzlagerschuppen gab, zwischengelagert. Später siedelten sich noch ein Tonwerk und ein Schrotthandel am Bahnhof an.
Das Empfangsgebäude Friedrichssegen
Die Bauarbeiten an dem traufenständigen, zweistöckigen Stationsgebäude mit Satteldach aus abwechselt roten und gelben Klinkersteinen errichtet, begannen am 6. November 1883. Das Bauwerk finanzierte und baute die „Grube Friedrichssegen”. Die Eröffnung fand am 20. Mai 1884 statt. Außer dem Stationsgebäude entstanden noch ein Güterschuppen und ein Wohnhaus mit Stallungen für das Bahnpersonal.Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Er gehörte 1938 zur RangklasseIII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Um 1900 wurde ein eingeschossiger Anbau mit Satteldach am Empfangsgebäude angebaut.•1913 wurde das Stellwerk Friedrichssegen Ost am Bahnübergang gebaut.•Um 1936 erhielt das Empfangsgebäude einen Stellwerksanbau.•2006 ließ die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk Ost abreißen.•Im Zuge der Sanierungsarbeiten der Lahntalbahn, die 2015 abgeschlossen wurden, baute die DBAG die Gleisanlage bis auf die Streckengleise zurück. Die Stellwerke von 1913 und 1936 wurden stillgelegt. Friedrichssegen wurde zum Haltepunkt heruntergestuft.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude und die Nebengebäude sind weitgehend erhalten und stehen unter Denkmalschutz.
Bilder Friedrichssegen
Bahnhof um 1910
Luftaufnahme
Bahnstation Friedrichssegen
Friedrichssegen - Hp - KFGNL : 150D3 : SD11-Sep14
Planung und KonzessionMit Nassauischer Konzession vom 31. März 1857 (Nassauisches Verordnungsblatt Jahrgang 1857 Nr 8) erhielt die Wiesbadener Eisenbahn-Gesellschaft die Konzession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Bad Ems - Hochrhein Bezirksgrenze nach Oberlahnstein.Die Wiesbadener Eisenbahn-Gesellschaft nahm den Namen „Naussau Rhein- und Lahn-Gesellschaft an. Trotz der der Gesellschaft erteilten Konzession wurde auf Grund des Staatsvertrags zwischen Preußen und Nassau am 8. Februar 1860 (Nassauischen Verordnungsblatt Jahrgang 1860, Nr 14 Seite 124) die Lahnbahn von dem Nassauischen Staat auf Staatskosten gebaut und betrieben.