Bau und StreckeneröffnungSchon 1835 begann die Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Compagnie mit den Bauarbeiten der ersten sächsischen Eisenbahnstrecke, die von Leipzig nach Dresden verlief. Am 24. April 1837 fuhr der erste Zug auf der Teilstrecke von Leipzig nach Althen. Am 7. April 1839 wurde die Gesamtstrecke feierlich eröffnet.
Das Empfangsgebäude Leipzig
Das erste Empfangsgebäude in Leipzig war der Dresdner Bahnhof. Er befand sich auf der Ostseite des heutigen Hauptbahnhofs. Mit der Gestaltung ist der Leipziger Architekt Eduard Poetsch beauftrag worden. Er entwickelte den ersten typischen Kopfbahnhof, der später vielen Bahngesellschaften als Vorbild diente. Zur Stadtseite gab es ein Portiershäuschen mit einer Einfahrt, die durch drei Tore verschlossen werden konnte. Die Bahnsteighalle war zur Ausfahrseite völlig offen und war eine hölzerne Bohlendachkonstruktion. Für diese Gebäudeart gab es damals in Deutschland noch kein Vorbild. Das Bahnhofsgebäude war ein schlichter klassizistischer Bau. Im Bahnhof gab es noch zwei Güterschuppen, einen Wagenschuppen, eine Wagenbauanstalt, eine Schmiede mit Pferdestall, ein Maschinenhaus und eine Brückenwaage. Erst einige Jahre später wurden vier Ecktürme und seitlich dazwischen das Empfangsgebäude und ein Restaurationsgebäude gebaut. Dabei entstand auch der Dachreiter mit sichtbarer Glocke.Das zweite Empfangsgebäude1864 ersetzte ein neues Bahnhofsgebäude das alte Stationsgebäude. Betriebstechnisch gab es aber keinen wesentlichen Fortschritt. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder ÄnderungenMehrere Bahnlinien führten in der Mitte des 19ten Jahrhunderts nach Leipzig und mündeten jeweils in einen Kopfbahnhof:•der Dresdner Bahnhof von dem die 116,1 km lange Gesamtstrecke nach Dresden am 7. April 1839 von der Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Compagnie,•der Berliner Bahnhof von dem die 161,6 km lange Strecke nach Berlin Anhalter Bahnhof am 1. Februar 1859 von der Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft, •der Magdeburger Bahnhof von dem die 118 km lange Gesamtstrecke nach Magdeburg am 18. August 1840 von der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft,•der Thüringer Bahnhof von dem die 31,21 km langen Strecke nach Corbetha (heute Großkorbeta) am 22. März 1856 von der Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft,•der Bayerische Bahnhof von dem die 38,52 km lange Strecke nach Altenburg am 19. September 1842 und die 164,7 km lange Gesamtstrecke nach Hof am 15. Juli 1851 von der Sächsisch-Bayerische Eisenbahn-Compagnie,•und der Eilenburger Bahnhof von dem die 24,66 km lange Strecke nach Eilenburg der am 1. November 1874 von der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn eröffnet wurde. Das dritte EmpfangsgebäudeDie Sächsische- und Preußische Regierung einigten sich 1902 auf einen gemeinsamen Hauptbahnhof. Die Grundsteinlegung erfolgte am 16. November 1909. Mit zunehmendem Baufortschritt wurden die alten Bahnhöfe stillgelegt und abgerissen. Der Betrieb im neuen Hauptbahnhof begann am 1. Oktober 1915.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1944 wurde der Bahnhof schwer beschädigt.•Am 28. Juli 1945 verkehrten wieder die ersten Züge. Die Wiederaufbauarbeiten zogen sich bis 1948 hin.•1954 wurde der Wiederaufbau im Vorkriegszustand beschlossen. 1957 endeten die Bauarbeiten. 1958 elektrifizierte man den Bahnhof zum dritten Mal. 1989 wurde die Bahnhofsgaststätte wegen Unwirtschaftlichkeit geschlossen.Was hat sich verändert, was ist gebliebenVon 1995 bis 1997 erfolgte ein kompletter Umbau des Bahnhofs. Von 1997 bis 1999 wurden die Bahnsteighallen renoviert. 23 Stellwerke waren 1997 im Bahnhofsbereich Leipzig noch in Betrieb.
Bilder Leipzig
Dresdner Bahnhof
Berliner Bahnhof
Thüringer Bahnhof
Magdeburger Bahnhof
Eilenburger Bahnhof
Bayrischer Bahnhof
Hauptbahnhof Leipzig
Leipzig Hbf - Bf - LLL : 131C3 : KS19-Apr02
Planung und KonzessionDie Sächsische Konzession vom 20. März 1837 (Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt, Jahrgang 1837, 3. Stück, Seite 26) erhielt die Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Compagnie die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Leipzig nach Dresden.Durch Bayrisches Gesetz vom 3. April 1882 (Bayrisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1882 Seite 213) erhielten die Bayrische Staatseisenbahn die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Eichicht (Saale) zur bayrischen Landesgrenze bei Probstzella.Wegen Herstellung des Anschlusses an der Landesgrenze wurde zwischen Bayern, Preußen und Sachsen-Meiningen der Staatsvertrag vom 21. Januar 1882 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1882 Seite 262) geschlossen.Durch Preußisches Gesetz vom 29. April 1894 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1894 Seite 121) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Probstzella nach Taubenbach.Die Sächsische Konzession vom 27. Juni 1865 (Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt, Jahrgang 1865, 14. Stück, Seite 478) erhielt die Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Compagnie die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Borsdorf über Meißen nach Coswig.Die Sächsische Konzession vom 8. September 1838 (Sächsischsches Verordnungsblatt, Jahrgang 1838 17. Stück, Seite 413) erhielt die Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Compagnie die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Schkeuditz nach Leipzig.Die Strecke Schkeuditz-Leipzig ging durch Vertrag vom 29. April 1874 am 1. Januar 1875 in das Eigentum der Magedeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft über.Durch Vertrag vom 17. März 1876 wurde die Strecke Halle (Saale)-Leipzig am 1. Juli 1876 von der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft übernommen.