EINE DOKUMENTATION
Panorama Lahr (Schwarzw) © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Am 12. September 1840 wurden die Bauarbeiten am ersten Teilstück der „Rheintalbahn“ zwischen Mannheim und Heidelberg von der Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad.St.B.) fertiggestellt. Der 62,89 Kilometer lange Streckenabschnitt von Offenburg über Dinglingen (heute Lahr) nach Freiburg wurde am 1. August 1845 als Teilstück der Strecke Karlsruhe - Freiburg eröffnet. Am 1. August 1845 fuhr der erste Zug von Karlsruhe nach Freiburg.

Das Empfangsgebäude Lahr (Schwarzwald)

Das traufenständige, zweistöckige Stationsgebäude aus gelben Sandsteinen errichtet mit flachem Walmdach und dem typischen Uhrenturm von 1845 besaß ein mit Ornamenten versehenes Dachgesims (das oberste, das Bauwerk abschließende Gesims) sowie ein Gurtgesims zwischen den Stockwerken. Das Gebäude war durch Lisenen (vertikale Mauerverstärkung ohne Verzierung) in drei Teile unterteilt. Ecklisene (leicht hervortretende Eckverstärkung) schlossen das Gebäude ab. Das Erdgeschoss des mittleren Gebäudeteils besaß ein Eingangsportal mit Rundbogen an Orts- und Gleisseite, der durch eine gekuppelte Dreiergruppe hervorgehoben wurde. Die Rechteckfenster hatten Schmuckrahmen. Das Obergeschoss verfügte über gereihte (mit einem Rahmen zusammengefasste) Rechteckfenster. Alle Fenster- und Türrahmen waren aus rotem Sandstein. Im Erdgeschoss gab es Warteräume für die I. und II. sowie für die III. Wagenklasse, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. An der nördlichen Giebelseite führte ein Treppenhaus zum Obergeschoss, wo sich die Wohnungen der Bahnbeamten befanden. In ihm gab es einen Abtritt für die Bahnbediensteten. Am südlichen Giebel war im Erdgeschoss ein halber Octogon-Anbau mit Fenstern errichtet worden um den Wartesaal der III. Klasse aufzuhellen. Ein Gterschuppen gegenber dem Stationsgebäude ergänzte die Bahnhochbauten. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse I. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 6. November 1865 eröffnete die private Lahrer Eisenbahngesellschaft eine 3,2 Kilometer lange Stichbahn von Lahr-Dinglingen nach Lahr-Stadt. Dafür wurde wahrscheinlich das Empfangsgebäude erweitert. Der Anbau entsprach dem Baustil des Gebäudes von 1845. Er ist heute noch zu erkennen. 1889 gingen von Lahr zwei Strecken der Mittelbadischen Eisenbahn AG mit 1000mm Spurweite nach Seelbach bzw. Ottenheim. 1906 übernahmen die Bad.St.B. die Stichbahn. 1933 wurde Dinglingen nach Lahr eingemeindet. 1953 erhielt der Bahnhof ein Drucktastetnstellwerk, das 1997 durch ein elektronisches Stellwerk ersetzt wurde. Am 13. Juli 1960 stellt die Deutsche Bundesbahn (DB) den Personenverkehr der Stichbahn ein. Den Bahnhof benannte die DB in Lahr-Dinglingen um. Der Güterverkehr endete 1995. Das zweite Empfangsgebäude 1963 eröffnete die DB ein neues Stationsgebäude im Ortsteil Dinglingen mit dem Namen Lahr (Schwarzwald). Die freistehende, verglaste Schalterhalle dominierte das Gebäude. Flankiert wird es von dem 21 Meter langen Gaststättentrakt und dem 39 Meter langen Flachbau mit Diensträumen. Das alte Empfangsgebäude wurde in den Hausbahnsteig i ntegriert. Ein Personentunnel führte zu dem überdachten Inselbahnsteig. Was hat sich verändert, was ist geblieben Für die Landesgartenschau 2018 wurde der Bahnhof vollständig saniert und ein Bahnhofsvorplatz eingerichtet. Das alte Empfangsgebäude sanierte die Deutsche Bahn AG (DBAG) im Zustand von 1865.
Bilder Dinglingen
Bahnhof von 1844
Luftaufnahme
Bahnhof 1963
Die Eisenbahn “kam” am 1. August 1845 nach Lahr. Also zehn Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Lahr hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 6.900 Einwohner (Ende 2022 waren es 49.074 Einwohner).
Bahnhof 1902 Filmbild Lahr (Schwarzw) Mannheim - Konstanz Mannheim Hbf Konstanz Bahnhof 1963

Bahnstation Lahr (Schwarzwald)

Planung und Konzession