EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Die 87,5 Kilometer lange Strecke von Frankfurt (Main) über Friedrichsfeld nach Heidelberg wurde am 1. August 1846 für den Personen- und am 9. August 1847 für den Güterverkehr von der Main-Neckar-Eisenbahn- Gesellschaft (MNB) in Betrieb genommen. In Ladenburg wurde zunächst eine provisorische Notbrücke aus Holz über den Neckar errichtet, die vom Ingenieure Dyckerhoff geplant und unter seiner Aufsicht gebaut wurde. Sie wurde am 29. Juni 1846 einer Prüfung unterzogen. Zur Überquerung der provisorischen Brücke musste die Lokomotive zum anderen Zugende fahren und den Zug über die Brücke schieben.

Das Empfangsgebäude Ladenburg

Das traufenständige, zweistöckige Gebäude vom 9. August 1847 in klassizistischen Formen aus rotem Sandstein errichtet, hatte aufgrund seiner Lage zum Neckar ein Sockelgeschoss an der Ortsseite, dass Rundbogenfenster sowie einen asymmetrischen Treppenaufgang zu einem Podest besaß. Auf dem Podest wurde das zweistöckige Stationsgebäude mit einem Abschluss mittels einem Schachbrettfries versehen unter flachem Walmdach errichtet. Das zweistöckige Gebäude hatte ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt), dass die Stockwerke optisch hervorhob. Die beiden Stockwerke hatten Rechteckfenster mit Werksteinrahmen. Der Hausbahnsteig besaß eine Teilüberdachung. Im Erdgeschoss gab es Wartesäle für die verschiedenen Fahrklassen, Fahrkarten- und Gepäckschalter, einen Telegrafenraum sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss lagen die Wohnungen der Bahnbediensteten. Im Norden entstand später ein niedriger Anbau in ähnlicher Formgebung. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Das 280 Meter lange Sandsteinviadukt über den Neckar mit einer Bogenspannweite von 27 Metern entstand zwischen 1844 und 1846. Es löste die provisorische Holzbrücke am 31. Juli 1846 ab. Ab dem 1. August 1846 wurde die Brücke für den Personenverkehr und damit auch die Gesamtstrecke feierlich eröffnet. Der Güterverkehr folgte am 9. August 1847. Am 1. Oktober 1852 wurden Telegraphen für den Dienst und öffentlichen Verkehr auf der Main-Neckar-Bahn in Betrieb genommen. Im Mai 1860 begann der zweigleisige Ausbau der ganzen Strecke, die 1862 zweigleisig befahrbar war. Am 1. Juli 1876 wurden auf der ganzen Main-Neckar-Bahn Bahnhofsabschluss- und Ausfahrttelegraphen eingeführt. 1954 baute die Deutsche Bundesbahn (DB) einen Stellwerksanbau am südlichen Gebäudegiebel an. 1993 baute die DB eine Fußgängerunterführung zum Außenbahnsteig. Im Mai 2012 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk von 1954 aus dem Betrieb. 2018 erneuerte die DBAG die Bahnsteige. Später wurde das Gebäude verkauft. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist weitgehend im Zustand von 1846 erhalten.

Bahnstation Ladenburg

Bilder Ladenburg
Luftaufnahme
Planung und Konzession Main-Neckar-Bahn Frankfurt (Main) Hbf Heidelberg Hbf
Die Eisenbahn “kam” am 1. August 1846 nach Ladenburg. Also 11 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Ladenburg hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 2.500 Einwohner (Ende 2022 waren es 12.517 Einwohner).